Viele denken gar nicht oder erst spät daran, wie sie ihre Medikamente bei einem Urlaub in einer anderen Zeitzone einnehmen sollen.
Es empfiehlt sich immer vor der Reise sich von Experten (Arzt, Apotheker) zu diesem Thema beraten zu lassen.
Hier ein Paar Grundlegende Tipps und Richtlinien, die aber die individuelle Beratung nicht ersetzen!
Grundsätzlich wird die Medikamenten-Dosis erhöht, wenn sich der Reisetag verlängert (Flüge nach Westen) und die Dosis verringert, wenn sich der Reisetag verkürzt (Flüge nach Osten).
Am Folgetag können Sie die Medikamente dann zur Ortszeit am Urlaubsort einnehmen. Beim Rückflug muss die entgegengesetzte Dosisanpassung erfolgen.
Bei einem Zeitunterschied von maximal 2 Stunden, oder bei einem Aufenthalt von weniger als 2 Tagen sollte die Einnahme zur Heimatzeit beibehalten werden.
Für die meisten Medikamente ist die Zeitzonenreise nicht von wesentlicher Bedeutung.
Eine besondere Aufmerksamkeit gilt jedoch folgenden Medikamentengruppen:
Zeitzonenreisen und die „Pille“
Auch und gerade im Urlaub ist Verhütung wichtig. Wie nehmen, wenn sich die Zeiten verschieben? Bei einer Zeitdifferenz von ca. 8 Stunden verschiebt sich die Einnahme von abends (zu Hause) auf morgens im Urlaubsland oder umgekehrt. Bei den meisten modernen Pillen ist es ohnehin Bedenkenlos möglich, den von zu Hause gewohnten Einnahme-Rhythmus auch im Urlaub zur gleichen Tageszeit beizubehalten und zusätzlich eine Dosis zeitlich genau zwischen der letzten Einnahme zu Hause und ersten im Urlaub einzunehmen.
Insulin in einer anderen Zeitzone
Langstreckenflüge bedeuten für die Meisten eine Stress-Situation. Zuckerkranke reagieren oft mit erhöhten Blutzuckerwerten (BZ), und die am Reisetag veränderte Tageslänge (nach Westen länger, nach Osten kürzer) erfordert ebenfalls eine Anpassung der Insulindosis.
Nötige Ausstattung:
Bei konventioneller Insulintherapie ist eine Überbrückung mit kurzwirksamen Insulinen nach BZ-Kontrolle vor den Mahlzeiten an Bord denkbar.
Bei intensiviertem konventionellem Insulintherapie gilt folgendes:
Bei Westflügen wird zur nächsten Hauptmahlzeit der Mehrbedarf des Basalinsulins verabreicht und anschließend die Uhr auf Ortszeit des Urlaubslandes umgestellt. Die folgende Mahlzeit wird mit kurzwirksamem Insulin je nach BE-Menge und Blutzuckerspiegel ausgeglichen. Danach wird das Verzögerungsinsulin entsprechend der neuen Ortszeit gespritzt.
Bei Ostflügen sinkt der Insulinbedarf an dem Reisetag, da es sich verkürzt. Zur üblichen Hauptmahlzeit reduzierte Insulinmenge und dann Uhr auf Ortszeit des Urlaubslandes umstellen. Übliche Tagesinsulinmenge entsprechend neuer Ortszeit spritzen.
Unbedingt vor der Reise Absprache mit dem behandelnden Arzt!!!
Tipp: BZ-Bestimmung am ersten Abend vor dem Schlafengehen: die größte Unterzuckerungsgefahr besteht nicht während des Fluges, sondern in der Nacht danach!